Warum sollten Sie jetzt eine E-Commerce-Website für Ihr stationäres Geschäft ins Leben rufen?
Neue Studienergebnisse von Kantar
Laut einer neuen Studie von Kantar, wird Covid-19 sich langfristig betrachtet massiv auf die Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher auswirken und die Umstellung auf den Online-Handel beschleunigen.
Der Anteil der Verbraucher, die 50 Prozent oder mehr ihrer gesamten Einkäufe im Internet tätigen, hat in allen drei der größten europäischen Märkten für elektronischen Handel wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien stark zugenommen. Sechs von zehn Konsumenten geben an, dass sie nach dem Ende der Pandemie weiterhin so viel online kaufen werden wie heute. Der Corona-Ausbruch wird die Verlagerung vom stationären Einzelhandel zum elektronischen Handel beschleunigen und das schneller als in bisherigen Prognosen vorhergesagt wurde.
Dies sind einige der Ergebnisse eines neuen Berichts von Kantar. Die Corona-Pandemie hat die traditionellen europäischen Einzelhändler schwer getroffen. Soziale Distanzierung, Ausgehverbote und andere Maßnahmen, um die Ausbreitung zu kontrollieren, haben die Möglichkeit, in Geschäften oder Supermärkten einzukaufen, erschwert oder sogar ganz ausgeschlossen.
In der aktuellen Analyse des COVID-19-Barometers, der globalen Verbraucherstudie von Kantar, die im März dieses Jahres durchgeführt wurde, gaben 20 Prozent der Verbraucher weltweit an, weniger in stationären Geschäften einzukaufen, 9 Prozent, mehr online einzukaufen, und 32 Prozent, dass sie erwarten, ihren Anteil am Online-Shopping noch weiter zu steigern.
„Sind meine Produkte für die Kunden sichtbar, wenn sie bei Online-Händlern nach ihnen suchen?, ist eine Frage, die sich alle Handelsmarken jetzt stellen sollten „
Die Studie zeigt, dass die Quote der Verbraucher, die über die Hälfte ihrer gesamten Einkäufe online tätigen, seit dem Ausbruch von Covid-19 zwischen 25 bis 80 Prozent zugenommen hat.
Zu den Konsequenzen des Covid-19-Ausbruch gehörte es, dass große Teile der Gesellschaft geschlossen wurden, um einer Ausbreitung des Corona-Virus entgegenzuwirken. Infolgedessen hat die Mehrheit der Verbraucher ihr Kaufverhalten geändert und fokussiert sich bei ihren Ausgaben auf lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel und rezeptfreie Medikamente. Doch laut der Studie werden die Verbraucher später im Jahr, wenn sich die Lage gebessert hat, wieder mehr Geld für nicht notwendige Produkte aus den Bereichen Kleidung, Haushalt und Möbel sowie Unterhaltungselektronik ausgeben.
Erholung nach Lockerung der derzeitigen Beschränkungen
Während des Lockdowns liegt der Fokus auf dem Wesentlichen. Dieser Bericht zeigt jedoch, dass alle essentiellen E-Commerce-Kategorien nach dem Ende der Epidemie wieder auf ein noch höheres Niveau zurückkehren werden. Und sobald dieser Fall eintritt, ist es erforderlich, dass die Markeninhaber das Nötigste haben, um die Nachfrage zu stillen. „Sind meine Produkte für die Kunden sichtbar, wenn sie bei Online-Händlern nach ihnen suchen?, ist eine Frage, die sich alle Handelsmarken jetzt stellen sollten „, sagt Joakim Gavelin, Gründer der schwedischen E-Commerce-Prüfungsgesellschaft Detail Online.
In der Umfrage geben ungefähr 80 Prozent an, dass sie 2020 dazu zurückkehren werden, nicht lebensnotwendige Dinge online einzukaufen. Die beiden größten Kategorien sind Kleidung und Haushaltselektronik. Hier haben 50 bis 60 Prozent angegeben, dass sie im Jahr 2020 beabsichtigen, ihre Einkäufe online zu verrichten.
„Die Veränderung des Verbraucherverhaltens, die viele für drei bis vier Jahre erwartet hatten, erfolgt stattdessen in wenigen Monaten.“
„2020 ist nicht verloren“, fügt Gavelin hinzu. „Derzeit besteht für Markeninhaber ein großes Potenzial, den Online-Umsatz im Jahr 2020 zu steigern. Dieser Bericht zeigt uns, dass die Veränderung des Verbraucherverhaltens, die viele für drei bis vier Jahre erwartet haben, stattdessen in wenigen Monaten geschieht. Um in dieser Situation als Gewinner hervorzugehen, müssen Sie online eine so gute Kontrolle über Ihre Produkte haben können wie ein stationären Einzelhändler. Ein Beispiel ist, dass bis zu 40 Prozent der Artikel bei einem Online-Händler fälschlicherweise als vergriffen aufgeführt werden konnten, und das war vor der massiven Verschiebung, die wir jetzt erlebt haben. Ich kann mir angesichts des aktuellen Drucks auf die Online-Händler nicht einmal vorstellen, wie diese Zahlen zum momentanen Zeitpunkt aussehen könnten.“, so Gavelin.
Die Studie stellt außerdem fest, dass Millennials die meisten Online-Einkäufe für 2020 planen und dabei hauptsächlich Kleidungsstücke und Heimelektronik kaufen. Sport und Mode ist die Kategorie, in der der zweitgrößte Aufschwung erwartet wird. 51 bis 63% der Befragten geben an, Online-Einkäufe im Jahr 2020 zu planen.
Ältere Altersgruppen geben an, dass sie ihr neues Online-Einkaufsverhalten nach der Epidemie beibehalten möchten.
Die Studie wurde vom 26. bis 30. März 2020 von Kantar durchgeführt. Insgesamt nahmen 3162 Personen im Alter zwischen 16 und 64 Jahren an einer Internet-Omnibus-Umfrage in Großbritannien, Deutschland und Frankreich teil.
Fazit
Die Umfrage unter Verbrauchern in den drei größten Online-Einzelhandelsmärkten Europas: Großbritannien, Frankreich und Deutschland zeigt, dass Einzelhändler die Möglichkeit haben, sich von der Krise zu erholen, indem sie nach dem Ende von Covid-19 auf ein vermehrt auf elektronischen Handel ausgerichtetes Modell umsteigen. Während die Ausgaben während der Krise hauptsächlich auf wichtige Güter wie Lebensmittel beschränkt waren, ergab die Studie auch, dass 80% der Verbraucher beabsichtigen, ihre nicht essentiellen Produkte später im Jahr wieder online einzukaufen.
Finanzielle Unsicherheit größer als gesundheitliche Bedenken
In der Studie wurde untersucht, wie die Verbraucher im Laufe der Pandemie reagieren und wie ihnen die Anpassung an die „neue Normalität“ gelingt. In einer zweiten Welle der Befragung von über 30.000 Konsumenten, wurde festgestellt, dass finanzielle Engpässe und Sorgen momentan den höchsten Stellenwert einnehmen.
Mehr als die Hälfte der Menschen weltweit gibt jetzt gegenüber der 39 Prozent aus der ersten Umfrage an, dass ihr Alltag nun von der aktuellen Situation beeinflusst wird.
68 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Wirtschaftslage eine proaktivere Finanzplanung erfordert und 60 Prozent zeigten sich besorgt gegenüber einer Erholung der Wirtschaft. Lediglich 50 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich um ihre gesundheitliche Lage sorgten. Im Vergleich zur ersten Befragungswelle waren es nur 45 Prozent.
Die Chance auf einen Neustart
Viele junge Erwachsene nehmen vermehrt die finanziellen Einbußen des Coronavirus war und nutzen diese als Umstrukturierung ihres Lebenswandels. So entschließen sich immer mehr für eine gesündere und achtsamere Lebensweise.
Dabei stehen vor allem Aspekte wie eine reichhaltigere und gesündere Ernährung, regelmäßigeres Training und ausreichend Bewegung im Vordergrund. Doch auch die persönliche Entwicklung spielt eine große Rolle. Ältere Bevölkerungsgruppen über 55 gaben an, dass sie trotz der Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit darum bemüht seien, möglichst viel Sonnenlicht zu bekommen.